Vom 26. bis 28. Februar 2024 nahmen 123 Schülerinnen und Schüler sowie 13 Lehrerinnen und Lehrer aus Schulen in Güstrow, Rostock, Schönberg, Grevesmühlen, Ribnitz-Damgarten, Spantekow, Wittenburg und Schwerin an „Jugend im Bundesrat“ teil.
Gesamtes Video der drei Tage
In Fachausschüssen, Kabinettsrunden und Parteigremien berieten die Jugendlichen als Bundesratsmitglieder über ihre Haltung zu einzelnen Vorlagen und suchten vor und hinter den Kulissen nach mehrheitsfähigen Kompromissen. Die Themen, mit denen sich die Schülerinnen und Schülern beschäftigten, stammten aus aktuellen Debatten. Es ging um anonymisierte Bewerbungsverfahren und die Einführung einer Dienstpflicht.
In die Rollen schlüpfen - Tag 1
Am ersten Tag des Planspiels konnten die Jugendlichen sich kennenlernen und sich mit ihrer Rolle und Position als Bundesratsmitglied vertraut machen. Nach der Ankunft im Bundesrat wurden die Jugendlichen auf die 16 Länder aufgeteilt und diskutierten als junge Landespolitikerinnen und Landespolitiker. Schnell wurde ihnen klar, dass es vieler Gespräche auf unterschiedlichen politischen Ebenen bedarf, bis ein Gesetz in Kraft treten kann.
Bundesratspräsidentin traf die Jugendlichen im Plenarsaal - Tag 2
In einer Zusammenkunft mit Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig am zweiten Tag des Planspiels konnten die Jugendlichen ihre Erfahrungen als „Bundesratsmitglieder“ weitergeben und sich von der Präsidentin des Bundesrates den ein oder anderen Tipp für die Plenarsitzung abholen.
Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig erläuterte:
„Der Bundesrat ist ein ganz besonderer Ort unserer Demokratie in Deutschland. Hier spiegeln sich die Vielfalt der Regionen Deutschlands, die Interessen aus den 16 deutschen Ländern wider. Die Bundesländer wirken im Bundesrat bei der Gesetzgebung mit. Das ist eine ganz wichtige Aufgabe, besonders dann, wenn die Interessen von Bund und Ländern auseinandergehen“
In der Diskussionsrunde im Plenarsaal hob die Bundesratspräsidentin hervor:
„Ich freue mich sehr über euer Interesse. Demokratie lernt man nicht nur theoretisch aus dem Schulbuch. Demokratie muss man üben und erleben. Das kritische Hinterfragen, das Aushalten anderer Meinungen. Demokratie fängt im Alltag an. Auch im Schulalltag. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Lehrerinnen und Lehrer, die sich an euren Schulen für Demokratie einsetzen und euch heute begleiten!“
Am Abend lud die Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern die Schülerinnen und Schüler zur Fortsetzung der Diskussion in die Landesvertretung ein.
Talkshow "Elefantenrunde", Bundesratssitzung und Medienshow im Plenarsaal - Tag 3
Ein Presseteam der Schülerinnen und Schüler informierte am dritten Tag in einer eigens produzierten Nachrichtensendung über die Debatten und lud zu einer politischen Talkshow, der sogenannten Elefantenrunde, ein.
Der Höhepunkt des Planspiels war die Bundesratssitzung im Plenarsaal. Hier stellte sich heraus, welche der erarbeiteten Anträge eine Mehrheit im Bundesrat fand. Zum Abschluss führten die jungen Landespolitikerinnen und Landespolitiker in einer Medienshow eine Auswertung der dreitägigen Veranstaltung durch.
Teilnehmende
In diesem Jahr stammen die Jugendlichen aus acht Schulen:
- John-Brinckmann-Gymnasium Güstrow
- Innerstädtisches Gymnasium Rostock III
- Ernst-Barlach-Gymnasium Schönberg
- Gymnasium am Tannenberg, Grevesmühlen
- Johann-Christoph-Adelung-Schule Spantekow
- Gymnasiales Schulzentrum Wittenburg
- Bernsteinschule Ribnitz-Damgarten
- Goethe-Gymnasium Schwerin
Das Konzept von Jugend im Bundesrat
Das Rollenspiel bildet in didaktisch vereinfachter Form die Rolle des Bundesrates und der Länder in der Gesetzgebung des Bundes ab. Zu Beginn des Spiels bekommen die Jugendlichen Hintergrundinfos zu den beiden Themen der Gesetzentwürfe sowie Eckpunkte ihrer individuellen Rollenprofile. Die Materialien und Abläufe orientieren sich an realen Programmen, lassen aber den Jugendlichen genügend Freiraum für die Entwicklung eigener Positionen.
Diskussionskultur erlernen
Die Jugendlichen können durch eigenes Erleben die Rolle des Bundesrates in der Gesetzgebung erkennen und zugleich Fähigkeiten für eine demokratische Diskussionskultur erlernen. In den Ablauf des Planspiels sind dafür erstmals „Skill Workshops“ integriert, in denen die Teilnehmenden in Grundlagen der politischen Praxis eingeführt werden und Kompetenzen erlernen, die sie direkt im Planspiel, aber auch darüber hinaus einsetzen können. Die Workshops sind damit auch ein Beitrag zur Demokratiebildung der Teilnehmenden.