Konstituierung der Freundschaftsgruppen des Bundesrates und des Senats der Republik Polen Gemeinsame Erklärung

Im Herzen Europas verbindet Deutschland und Polen eine große und wechselvolle Geschichte. Neben einem reichen kulturellen Austausch über Jahrhunderte steht der Tiefpunkt mit dem von Deutschen entfesselten Zweiten Weltkrieg, der unermessliches Leid und Zerstörung über Polen brachte und im Gedächtnis der polnischen Nation tief verankert ist. Heute verbindet Deutschland und Polen eine gewachsene Freundschaft und das gemeinsame Engagement für ein freies und geeintes Europa.

Nach Jahrhunderten unzähliger Kriege in Europa hat sich die Europäische Union als demokratische Gemeinschaft des Friedens, der Freiheit und des Rechts gegründet. Der Überfall Russlands auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf das ganze Europa und seine Werte. Jedes europäische Land hat das Recht auf Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung. Dies gilt unabhängig von einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der geographischen Lage. Deutschland und Polen werden allen Bedrohungen dieser Grundsätze gemeinsam mit ihren Verbündeten und Partnern mit Entschlossenheit und Geschlossenheit entgegentreten.

Nach 1945 waren es zuerst mutige und großherzige Gesten aus Polen, die den Deutschen auch über den Eisernen Vorhang hinweg die Hand zu ersten Begegnungen im Geiste der Aussöhnung reichten. Viele Deutsche aus der Bundesrepublik und der DDR unterstützen Menschen in Polen während der Zeit des Kriegsrechts nach 1981 mit Hilfsgütern und Lebensmitteln. Die Gewerkschaft Solidarnosc und der Runde Tisch im Sommer 1989 waren für viele Menschen in der DDR Ermutigung für die friedliche Revolution. Die Begegnung von Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki und Bundeskanzler Helmut Kohl am 12. November 1989 in Krzyżowa/Kreisau steht am Beginn einer neuen Epoche der Freundschaft zwischen Polen und Deutschen nach der Überwindung der europäischen Teilung. Deutschland und Polen verpflichten sich daher zum Frieden und verteidigen diesen.

So wie Krzyżowa/Kreisau heute ein lebendiger Ort der Begegnung junger Menschen aus ganz Europa geworden ist, wird die deutsch-polnische Freundschaft von vielen Menschen in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Bildung und nicht zuletzt im lebendigen Austausch der Zivilgesellschaft in Polen und Deutschland getragen.

Der Bundesrat der Bundesrepublik Deutschland und der Senat der Republik Polen sind mit den beiden Freundschaftsgruppen fester Teil dieses Netzwerks der deutsch-polnischen Freundschaft. Die Freundschaftsgruppen symbolisieren die gemeinsame Verantwortung der beiden Zweiten Kammern für lebendige deutsch-polnischen Beziehungen.

Die Freundschaftsgruppen kommen künftig abwechselnd in Deutschland und Polen mindestens einmal im Jahr zusammen, um aktuelle Herausforderungen zu erörtern, Meinungen auszutauschen und gemeinsame Positionen sichtbar zu machen.

Die deutsch-polnische Freundschaft ist eingebettet in die Europäische Union. Für das Zusammenwachsen Europas und gegenseitige Verständnis unterschiedlicher Traditionen ist die Zusammenarbeit von Deutschland, Polen und Frankreich von herausragender Bedeutung. Beide Vorsitzenden begrüßen daher ausdrücklich das Format des Weimarer Dreiecks und setzen sich dafür ein, dieses auch auf Ebene der Freundschaftsgruppen mit Leben zu füllen.

Unterzeichnet am 06. April 2022 in Dresden

Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Freundschaftsgruppe des Bundesrates Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Freundschaftsgruppe des Senats

Stand 06.04.2022

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