Woidke verteidigt Erbe der friedlichen Revolution Mehr miteinander reden als übereinander

Foto: Dietmar Woidke am Rednerpult

© Landesvertretung Brandenburg

Bundesratspräsident Dietmar Woidke hat dazu aufgerufen, offen über das Erbe der friedlichen Revolution und den Aufbau Ost und die unterschiedlichen Sichtweisen darauf zu sprechen und den Blick auch mit Stolz nach vorne zu richten.

"Reden wir mehr miteinander statt übereinander! Schildern wir unsere Hoffnungen und Sorgen von damals und von heute. Wir werden Gemeinsamkeiten finden, mit denen wir nicht gerechnet haben. Und Unterschiede, bei denen wir feststellen, dass sie uns nicht wehtun", sagte Woidke am 5. November 2019 auf dem "Abend für die Demokratie" in der Landesvertretung Brandenburgs in Berlin.

Foto: v.r.n.l. Dietmar Woidke, Franziska Giffey, Thomas de Maizére, Judith Enders, Sandra Spletzer

Gastgeber Bundesratspräsident Dietmar Woidke mit weiteren Zeitzeugen des Mauerfalls

© Landesvertretung Brandenburg

Er erinnerte an den Mut und die Entschlossenheit, mit der Menschen in der DDR 1989 für Freiheit und Demokratie demonstrierten. Er kritisierte scharf "die Demokratiefeinde, die versuchen, das Erbe der friedlichen Revolution zu kapern."

"Durch die aktuelle Diskussion wird immer wieder aus dem Blick verloren, wieviel Gutes in den vergangenen fast 30 Jahren gemeinsam von Ost- und Westdeutschen aufgebaut wurde. Immer wieder wird es nicht mehr gesehen oder sogar schlecht geredet", so Woidke weiter.

Anerkennung der Aufbauleistungen gefordert

Zugleich wies er darauf hin, dass besonders die 1990er und Anfang der 2000er Jahre für viele Menschen in Ostdeutschland nicht leicht gewesen seien. Unter den Brüchen, der Abwanderung und der plötzlichen sozialen Unsicherheit hätten viele gelitten. "Ich kann das Unverständnis darüber nachvollziehen, dass 30 Jahre nach der deutschen Einheit Löhne und Renten in Ost und West immer noch unterschiedlich sind."

"Aus der Arbeit im Bundesrat weiß ich, dass der Aufbau Ost als gesamtdeutsche Aufgabe gesehen wird – nicht nur aus Solidarität, sondern weil von einem starken Osten alle profitieren", sagte der Bundesratspräsident. Die Bundesregierung forderte er auf, "einen Ort zu schaffen, der sich mit den Aufbauleistungen der vergangenen Jahrzehnte mit all ihren Erfolgen, aber auch Brüchen objektiv befasst." Dies könne auch ein Lernort für Demokratie werden.

Diskussion mit Zeitzeugen des Mauerfalls

Foto: v.l.n.r. Dietmar Woidke, Franziska Giffey, Judith Enders, Sandra Spletzer, Thomas de Maizère

Diskussionsrunde beim "Abend der Demokratie" in der Landesvertretung Brandenburg

© Landesvertretung Brandenburg

Auf Einladung des Bundesratspräsidenten trafen in der Landesvertretung Brandenburgs Zeitzeugen des Mauerfalls und der Aufbaujahre auf jüngere Menschen, die im vereinten Deutschland groß geworden sind.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière, die Mitbegründerin der Initiative "Dritte Generation Ost", Judith Enders, und Sandra Spletzer vom Netzwerk der Rückkehrinitiativen „Ankommen in Brandenburg“ diskutierten, was seit 1989 erreicht wurde – und was noch nicht.

Stand 06.11.2019

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