Nordisch präsentierte sich bereits das Wetter, als Michael Müller im Bundesratszelt sein Amt symbolisch an den Ministerpräsidenten des nördlichsten Bundeslandes weitergab. Mit dem Staffelstab wechselten auch kleine Präsente die Besitzer: Müller verschenkte einen Berliner Bären aus Porzellan, für den sich Günther u.a. mit süßen Sprotten aus seiner Heimatstadt Eckernförde bedankte.
Vor Hunderten Zuschauern schwärmte Müller von seinem Amt, das ihn näher an die Bundespolitik gebracht hätte und mit spannenden Begegnungen verbunden gewesen sei. Er habe in den letzten Monaten den Föderalismus nochmal auf besondere Weise zu schätzen gelernt. Daniel Günther war die Freude auf das neue Amt anzusehen. Er wolle es nutzen, um die Arbeit des Bundesrates noch transparenter zu gestalten. Außerdem wünsche er sich lebendigere Debatten in der Länderkammer.
Offiziell wird Daniel Günther in der Plenarsitzung des Bundesrates am 19. Oktober 2018 zum Bundesratspräsidenten gewählt. Er tritt das Amt am 1. November 2018 an.
Informationen, Diskussionen und Unterhaltung

Der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, Bodo Ramelow, bei der Diskussion mit Jugendlichen
© Bundesrat | Pedro Becerra
Hochauflösendes Bild (jpeg, 2MB)Neben Müller und Günther waren weitere Bundesratsmitglieder in Berlin zu Gast. Auch die Ministerpräsidenten Haseloff, Ramelow und Laschet stellten sich in mehreren Talkrunden den Fragen von Jugendlichen und diskutierten mit ihnen unter anderem über die Themen Europa, Digitalisierung und Integration. Die Mitglieder des Ständigen Beirats berichteten auf der Bühne über ihre Arbeit als „Botschafter“ ihrer Länder beim Bund.
In Ausstellungen und Quizspielen konnten die Besucherinnen und Besucher die Arbeit und Aufgaben des Bundesrates kennenlernen. Gefragt waren auch Informationsbroschüren zum Mitnehmen und Angebote für Kinder.
Festakt in der Staatsoper
Beim offiziellen Festakt in der Staatsoper erinnerte Bundesratspräsident Michael Müller an die Leistung der Bürgerinnen und Bürger, die vor 29 Jahren die friedliche Revolution ermöglichten und würdigte die deutsche Einheit als einzigartige Gemeinschaftsleistung aller Menschen in ganz Deutschland. Zugleich rief er dazu auf, dem zunehmenden Rechtspopulismus Einhalt zu gebieten und täglich für die gemeinsamen Werte unseres Grundgesetzes und der Europäischen Union einzutreten.
An dem Festakt nahmen zahlreiche Spitzenpolitiker teil, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und Kanzlerin Angela Merkel.
Berlin in Feierlaune
Das Bürgerfest in Berlin begann bereits am 1. Oktober 2018 und stand unter dem Motto „Nur mit Euch“. Unter den zahlreichen Ausstellern waren neben dem Bundesrat auch Bundestag und Bundesregierung sowie alle 16 Länder. Auf der Ländermeile und vor den verschiedenen Bühnen an Brandenburger Tor und Reichstag drängten sich die Zuschauer an den drei Tagen bis in die Abendstunden.
Traditionell werden die zentralen Feiern zum Tag der Einheit in dem Land gefeiert, das den Vorsitz im Bundesrat innehat. 2019 ist Kiel Gastgeber des Einheitsfests.