Menschen im Bundesrat: Der Archivar

Foto: Kai Hachenberg, Leiter des Archivs des Bundesrates

© Bundesrat | Peter Wilke | 2013

Das Parlamentsarchiv ist das Gedächtnis des Bundesrates. In ihm werden alle wichtigen Unterlagen aus dem Plenum und den Ausschüssen inhaltlich erschlossen, aufbewahrt und substantiell erhalten. Es ist sozusagen der Informationsspeicher des Bundesrates. Leiter des Archivs ist Kai Hachenberg, der das außergewöhnliche und seltene Studium zum Diplom-Archivar an der Fachhochschule in Marburg absolviert hat.

Informationen auch für nachfolgende Generationen sichern

Hachenberg möchte die Archivbestände möglichst langfristig sichern und outet sich in diesem Zusammenhang als Verfechter des guten alten Papiers:

Foto: Kai Hachenberg im Archiv

Menschen im Bundesrat: Der Archivar

© Bundesrat | Peter Wilke | 2013

"Was wir im Parlamentsarchiv nicht aufheben und inhaltlich erschließen, ist für die zukünftigen Generationen verloren.

Ich möchte hier kurz auf den Kampf der Archivare gegen die um sich greifende 'Digitalisierungswut' eingehen, auch wenn es Digitalisierungsfreunde nicht gerne hören. Gutes Papier ist bislang noch der einfachste und beständigste Informationsträger, der bei richtiger Lagerung ohne weitere Pflege sehr lange lesbar bleibt. Dazu sind nicht einmal weitere Hilfsmittel erforderlich – wie etwa ständig wechselnde Computerprogramme. Im Grunde ist Papier immer noch die einfachste und kostengünstigste Variante aller Informationsträger. Digitalisate sind beim heutigen Stand der Technik nur als zusätzliche Arbeitskopien für den Bestandsschutz bei qualitativ schlechtem Papier, zum Vermailen, bei Ton- und Bildaufzeichnungen oder für die Internetseiten hilfreich, aber sie können im Papierbereich die Originale nicht gleichwertig ersetzen, zumal das Problem der Fälschungssicherheit immer noch nicht richtig gelöst ist.

Der als einer der Erfinder der Internet-Idee geltende Stewart Brand hat auf Probleme und Risiken der dauerhaften Aufbewahrung elektronischer Daten mit folgendem Zitat hingewiesen: 'Das Verwirrende an der Diskussion ist, dass digitale Daten sehr einfach zu speichern sind und alle deshalb glauben, dass sie für immer erhalten bleiben und nichts mehr kosten. Speicherkapazität wird zwar immer günstiger, aber langfristige Erhaltung von Daten immer teurer – vor allem muss sich ständig jemand darum kümmern!'"

Akten, Protokolle, Ton- und Videoaufzeichnungen

Foto: Archivierte Eingabe von 1953

Menschen im Bundesrat: Der Archivar

© Bundesrat | Peter Wilke | 2013

Die Erschließung in Datenbanken und das Bereitstellen der Informationen gehören zu den archivarischen Hauptaufgaben. Sie ermöglichen es zukünftigen Generationen, die Entscheidungen des Bundesrates auch nach langen Zeiträumen nachvollziehen zu können.

Der Archivbestand umfasst unter anderem Akten, Drucksachen, Protokolle sowie Ton- und Videoaufzeichnungen von Plenar- und Ausschusssitzungen und anderen ausgewählten parlamentarischen Veranstaltungen. Zudem existiert ein Fotoarchiv. Der Umfang der Archivbestände beträgt ca. 1.600 Regalmeter bei jährlichem Zuwachs von ca. 25 Regalmetern (Stand 2012).

Stand 12.07.2013

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