Gleiche Informationsrechte für zweite Kammern

Foto: Gruppenbild der Tagungsteilnehmer

© House of Lords 2013 | Roger Harris | 2013

Bundesratspräsident Winfried Kretschmann traf sich am 13. und 14. Juni 2013 in London mit zahlreichen europäischen Amtskollegen. Auf der XV. Tagung der Vereinigung der Senate Europas, die dieses Jahr vom House of Lords ausgerichtet wurde, diskutierten die Präsidenten über die Beziehungen zwischen Ober- und Unterhäusern. Kretschmann lobte in seiner Rede das gute Verhältnis zwischen Bundestag und Bundesrat, forderte jedoch zugleich mehr Informationen in Europa-Angelegenheiten.

Finanzhilfen für EU-Mitgliedstaaten, Bankenrettung, Hochwasserhilfe - bei der Bewältigung dringender politischer Probleme arbeiten beide Häuser gut zusammen, betonte Kretschmann: Bundestag und Bundesrat hätten teils unter Verzicht auf übliche Beratungsfristen und in nächtlichen Sondersitzungen zügig die erforderlichen Maßnahmen verabschiedet und dabei immer "an einem Strang" gezogen.

Gleiche Beteiligungsrechte in EU-Angelegenheiten

Foto: Präsident Kretschmann während der Tagung der Vereinigung der Senate Europas

Gleiche Beteiligungsrechte in EU-Angelegenheiten

© House of Lords | Roger Harris | 2013

Allerdings bemängelte Kretschmann, dass die Informationsrechte gegenüber der Bundesregierung sich für beide Kammern erheblich unterscheiden. Das Recht auf umfassende Unterrichtung, das der Deutsche Bundestag genießt, müsse auch dem Bundesrat in gleicher Weise zustehen. Beide Verfassungsorgane sollten sich auf Augenhöhe begegnen.

Auch in interparlamentarischen Gremien müssten Bundestag und Bundesrat gleichberechtigt vertreten sein, forderte Kretschmann. Keiner von beiden dürfe einen Alleinvertretungsanspruch geltend machen. Der Bundesratspräsident verwies auf die neu gegründete Konferenz nach Artikel 13 des Fiskalpakts. Da die europäische Wirtschafts-, Währungs- und Haushaltspolitik erhebliche Auswirkungen auf die deutschen Länder hat, sei die Konferenz für den Bundesrat besonders wichtig. Er werde sich mit aller Kraft dafür einsetzten, dass der Bundesrat in diesem Gremium Gewicht und Stimme erhält, kündigte Präsident Kretschmann an.

Stärkung der europäischen Identität

Foto: Blick in den Saal während der Konferenz

Vereinigung der Senate Europas

© House of Lords 2013 / Roger Harris

Die Vereinigung der Senate Europas ist ein Zusammenschluss von 15 Senaten und zweiten Kammern europäischer Staaten. Im Jahr 2000 wurde sie auf Initiative des damaligen französischen Senatspräsidenten Christian Poncelet ins Leben gerufen. Der Bundesrat gehörte zu den Gründungsmitgliedern.

Die Vereinigung unterstützt die Entwicklung der Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern und fördert das Zwei-Kammersystem in der parlamentarischen Demokratie. Weitere Ziele sind die Stärkung der europäischen Identität und des europäischen Bewusstseins.

Stand 14.06.2013

Weitere Informationen

Mehr zum Thema:

Glossary

Hinweis zum Datenschutz

Sie können hier entscheiden, ob Sie neben technisch notwendigen Cookies erlauben, dass wir statistische Informationen vollständig anonymisiert mit der Webanalyse-Software Matomo erfassen und analysieren. Statistische Informationen erleichtern uns die Bereitstellung und Optimierung unseres Webauftritts.

Die statistischen Cookies sind standardmäßig deaktiviert. Wenn Sie mit der Erfassung und Analyse statistischer Informationen einverstanden sind, aktivieren Sie bitte das Häkchen in der Checkbox „Statistik“ und klicken oder tippen Sie auf den Button „Auswahl bestätigen“. Anschließend wird in Ihrem Browser ein eindeutiger Webanalyse-Cookie abgelegt.

Weitere Informationen zum Thema Datenschutz erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.