Der französische Regisseur Claude Lanzmann freut sich bei der Berlinale über die Auszeichnung mit dem Goldenen Ehrenbär. Lanzmann ist am 5 Juli 2018 im Alter von 92 Jahren gestorben.
© dpa | Sven Hoppe
Bundesratspräsident Michael Müller hat den verstorbenen Filmemacher und Schriftsteller Claude Lanzmann gewürdigt:
„Claude Lanzmann hat mit seinem Filmwerk ‚Shoah‘ eine tief beeindruckende Dokumentation über den Holocaust geschaffen. Dieses Werk wird in alle Zukunft ein zentrales und bleibendes Zeugnis der nationalsozialistischen Verbrechen sein. Lanzmann ist einer der großen Könner und Künstler seines filmischen Genres, und er gehört zu den bedeutenden europäischen Dokumentarfilmern. Berlin als die Hauptstadt des nationalsozialistischen Deutschlands, von der aus die Massenvernichtung des europäischen Judentums ins Werk gesetzt wurde, musste schon aus diesem Grund für Claude Lanzmann eine zentrale Rolle einnehmen.“
Lanzmann setzte sich Zeit seines Lebens für das Gedenken an die Opfer der Nazizeit und den Kampf gegen den Antisemitismus ein.
Seine Dokumentation "Shoah" von 1985 erhielt mehrere Preise. Zu seinen bekanntesten Werken gehören darüber hinaus die Filme "Sobibór" von 2001 über einen ehemaligen Insassen des NS-Vernichtungslagers im gleichnamigen Ort sowie "Der Letzte der Ungerechten" von 2013 über einen österreichischen Rabbiner, der mit den Nazis kollaborieren musste.
Claude Lanzmann wurde 92 Jahre alt.
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