BundesratKOMPAKT - Das Wichtigste zur Sitzung
Bundesrat setzt sich für Ehe gleichgeschlechtlicher Paare ein
Bundesrat setzt sich für Ehe gleichgeschlechtlicher Paare ein
Der Bundesrat hat die Bundesregierung in seiner Sitzung am 12. Juni 2015 mit einer Entschließung aufgefordert, die weiterhin bestehende Benachteiligung gleichgeschlechtlicher Paare zu beenden und eine vollständige Gleichbehandlung der Ehe im gesamten Bundesrecht herzustellen. Die Entschließung wurde der Bundesregierung übermittelt, die sich nun mit den Länderforderungen befassen und eine Stellungnahme erarbeiten wird. Ein Gesetzentwurf mehrerer Länder mit thematisch gleichem Inhalt wurde zur weiteren Beratung in die Ausschüsse verwiesen.
Die Debatte zu diesem Punkt hatte auch der Vorsitzende des Hohen Rates der Republik Mali, Oumarou Haidara, verfolgt, den Bundesratspräsident Volker Bouffier zu Beginn der Sitzung auf der Ehrentribüne im Plenarsaal der Länderkammer begrüßte.
Die Länder billigten in ihrer Plenarsitzung die Gesetzesbeschlüsse des Bundestages zur Tarifeinheit, zur finanziellen Entlastung der Kommunen bei der Aufnahme von Asylbewerbern und zum verbesserten Kleinanlegerschutz. Insgesamt können nun zehn Gesetze dem Bundespräsidenten zur Unterschrift vorgelegt werden und wie geplant in Kraft treten.
Gesetzentwürfe aus dem Bundeskabinett
Die Länder befassten sich mit 13 Gesetzentwürfen aus dem Bundeskabinett und nahmen unter anderem Stellung zu Regierungsplänen zur Palliativmedizin, Abwicklung maroder Banken sowie Umsetzung der europäischen Transparenzrichtlinie im Finanzsektor. Zu den Plänen der Bundesregierung zur Einführung der Vorratsdatenspeicherung hat der Bundesrat keine Stellungnahme beschlossen.
Initiativen aus den Ländern
Aus Länderfeder lagen insgesamt fünf Initiativen vor. Neben den bereits genannten Vorlagen zur Eheschließung für alle ging es hierbei unter anderem um einen verbesserten Tierschutz. Schleswig Holstein stellte einen Gesetzentwurf zum langfristigen Verbot der Pelztierhaltung vor, der zur weiteren Beratung in die Ausschüsse verwiesen wurde. Zudem setzte sich die Länderkammer mit einer Entschließung für die Verbesserung der Wohnsituation auf den deutschen Inseln ein.
Länder stimmen Rentenerhöhung zu
Der Bundesrat beriet insgesamt zwölf Verordnungen, die die Bundesregierung mit der Bitte um Zustimmung vorgelegt hatte. Nach der Zustimmung der Länder kann die geplante Rentenerhöhung nunmehr wie vorgesehen zum 1. Juli des Jahres erfolgen. Einer Verordnung der Bundesregierung, durch die der Salzstock Gorleben für die künftige Standorterkundung zur Endlagerung radioaktiver Abfälle erhalten bleiben soll, stimmte der Bundesrat allerdings nur mit Auflagen zu.
Nächste Sitzung am 10. Juli 2015
Im nächsten Plenum wird sich der Bundesrat unter anderem mit dem Versorgungsstärkungsgesetz und dem IT-Sicherheitsgesetz befassen. Zudem steht der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Bereinigung des Rechts der Lebenspartner auf der Tagesordnung. Es ist die letzte Sitzung vor der Sommerpause.