BundesratKOMPAKT - Das Wichtigste zur Sitzung
Preisbremse für Medikamente, gesunde Ernährung für Schüler, Streit um Lebensmittelkontrolleure
Im Eilverfahren behandelte der Bundesrat am 19. Dezember 2013 zwei Gesetze, die der neue Bundestag erst wenige Minuten zuvor verabschiedet hatte. Sie können nun noch vor Jahresende verkündet werden. Der Bundesrat billigte die Verlängerung des Preismoratoriums für teure Arzneimittel. Dadurch können Pharmafirmen Medikamente nicht einseitig verteuern, die Krankenkassen sparen erhebliche Summen ein.
Landesinitiativen für gesunde Ernährung und Schutz vor Epidemien
Einen Gesetzentwurf zur finanziellen Förderung des Europäischen Schulobstprogramms brachte der Bundesrat beim Deutschen Bundestag ein. Außerdem beschloss er einen Entwurf, der auch Asylbewerber in den Kreis der Anspruchsberechtigten für Integrations- und Sprachkurse einbeziehen will.
Neu vorgestellt wurde eine Initiative zum Schutz vor Epidemien durch Legionellen in Kühlanlagen von Hotels, Krankenhäusern und Industriebauten. Im neuen Jahr werden sich die Fachausschüsse mit dem Thema beschäftigen.
Ausführliche Stellungnahmen zu EU-Vorlagen
Die Pläne der EU, den Verbrauch leichter Plastiktüten zu reduzieren, sind in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit viel diskutiert worden. In seiner Stellungnahme unterstützt der Bundesrat grundsätzlich das Ziel, formuliert jedoch Kritik an einigen Inhalten des Richtlinienvorschlags.
Umfangreich äußerten sich die Länder auch zur Überprüfung der Effizienz und Leistungsfähigkeit europäischer Rechtsetzung, zur Kontrolle sekundärer Rechtsakte nach dem Vertrag von Lissabon und zur Durchführung der Energieeffiziensrichtlinie. Die - teils kritische - Bewertung der EU-Kommission zur deutschen Haushaltsplanung nahm der Bundesrat lediglich zur Kenntnis.
Streit über neue Verordnung für Lebensmittelkontrollen
Eine noch von der alten Bundesregierung vorgelegte Verordnung zu Qualifikation und Ausbildung von Lebensmittelkontrolleuren fiel im Bundesrat durch. Die Länder sind mit den vorgesehenen Regelungen nicht einverstanden und legen ihre Kritik detailliert dar. Die Verordnung kann daher nicht in Kraft treten.
Gedenken an die Opfer der Sinti, Roma und Jenischen
Zu Beginn der Sitzung gedachte der Bundesrat der Opfer unter den Sinti, Roma und Jenischen, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet worden sind. Anknüpfungspunkt ist der so genannte Auschwitzerlass Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942. Vertreter der Opferverbände verfolgten von der Ehrentribüne des Plenarsaals aus die Gedenkveranstaltung.
Subsidiaritätsprinzip als wichtiges Element in Europa
Im Anschluss sprach Ramón Luis Valcárcel Siso, Präsident des Ausschusses der Regionen, über die Bedeutung des Subsidiaritätsprinzips in Europa. Gemeinsam mit Bundesratspräsident Stephan Weil hatte er am Tag zuvor die 6. Subsidiaritätskonferenz des AdR geleitet.
Die nächste Sitzung des Bundesrates ist am 14. Februar 2014.