BundesratKOMPAKT - Das Wichtigste zur Sitzung
Herausforderung Bildungspolitik, Initiative zum Steuerrecht, Kita-Finanzierung
Mit einem eindringlichen Appell an Bund und Länder, die Herausforderungen in der Bildungspolitik anzunehmen, eröffnete der neue Bundesratspräsident Stephan Weil die Plenarsitzung am 8. November 2013. Anschließend befasste sich der Bundesrat mit knapp dreißig Tagesordnungspunkten. Er brachte zwei Landesinitiativen beim Deutschen Bundestag ein. Außerdem stimmten die Länder zahlreichen Verordnungen und Verwaltungsvorschriften zu und nahmen Stellung zu europäischen Vorhaben.
Antrittsrede des neuen Präsidenten
Die Finanzierung guter Bildung ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, betonte Bundesratspräsident Weil in seiner Antrittsrede. Bund, Länder und Kommunen müssten alle Kräfte darauf konzentrieren, Bildung und Qualifizierung zu ermöglichen. "Es muss gelingen, das junge Menschen später alle Chancen haben, Leistungsträger zu werden und nicht Leistungsempfänger", so Weil. Das bestehende Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern bezeichnete er als vorsintflutlich - vielmehr müssten alle politischen Ebenen ihren Beitrag leisten. Länder und Kommunen sollten hierfür den nötigen finanziellen Spielraum erhalten, forderte der Bundesratspräsident.
Gesetzentwürfe aus den Ländern für den neuen Bundestag
Auf Antrag von 15 Ländern beschloss der Bundesrat einen Gesetzentwurf zum Investment- und Einkommensteuerrecht, der Steuerausfälle in erheblicher Höhe vermeiden soll. Ziel ist es, den Entwurf so schnell wie möglich dem neuen Bundestag zuzuleiten, um das Gesetzgebungsverfahren noch vor Jahresende abschließen zu können. Mit einem weiteren Gesetzentwurf fordert der Bundesrat mehr Flexibilität bei der Finanzierung von Kindertageseinrichtungen. Neu vorgestellt wurden Landesinitiativen zur Berücksichtigung strukturpolitischer Belange bei der Veräußerung ehemaliger Bundeswehrflächen sowie zur Rechtssicherheit für Behörden bei der Personalausleihe.
Mehr Verbraucherschutz im Reiserecht
Der Bundesrat nahm ausführlich Stellung zu zahlreichen Vorlagen aus dem Europäischen Bereich. Er fordert weitere Verbesserungen im Verbraucherschutz bei Pauschal- und Bausteinreisen, die im Internet gebucht werden. Außerdem äußerten sich die Länder zu den geplanten schärferen Regeln für den europäischen Finanzmarkt und Maßnahmen zur besseren Integration von Roma.
Rezeptfreie "Pille danach"
Der Bundesrat stimmte sieben Verordnungen und Verwaltungsvorschriften der alten Bundesregierung zu - teilweise allerdings nur unter Bedingungen. So fordern die Länder, auch die "Pille danach" aus der Rezeptpflicht auszunehmen. Umfangreiche Änderungen verlangt der Bundesrat bei geplanten Reglungen zum Krisenmanagement bei Krankheitsepidemien sowie Vorgaben zur abfallrechtlichen Überwachung durch Länder- und Kommunalbehörden.
Nächste Sitzung Ende November
Am 29. November 2013 kommt der Bundesrat zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Dann berät er unter anderem über neue Regelungen für behördliche Lebensmittelkontrollen.